Die Macht des Sepulveda by H. G. Ewers

Die Macht des Sepulveda by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: M 87, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1968-11-01T01:00:00+00:00


*

Den ersten Toten fanden sie unter dem offenen Schott eines kleinen Schaltraums.

Es war ein Maahk, und der Energiestrahl eines Impulsstrahlers hatte ihn in den Rücken getroffen, die Kombination verbrannt und den Oberkörper größtenteils verkohlt.

Er hatte sich nicht gewehrt. Wahrscheinlich war ihm nicht einmal bewußt geworden, daß der Tod ihn ereilte. Seine Handwaffe steckte noch im Gürtelfutteral.

„Das war Mord!" stieß Leutnant Sulihac grimmig hervor. „Gemeiner, hinterhältiger Mord!"

Er blickte sich mit wild rollenden Augen um, und Kirkpatrick wußte, daß er sofort schießen würde, wenn er jemanden sah, den er für den Mörder des Maahks hielt.

„Keine übereilten Schlüsse ziehen!" mahnte er. „Außerdem, woran wollen Sie einen Mörder erkennen? Der einzige verläßliche Schluß, der sich aus dieser Entdeckung ziehen läßt, ist der, daß sich auf dem Schiff nicht nur Maahks befunden haben können."

„Und daß die Schwingungsquelle von Feinden der Maahks installiert wurde", spann Betty Toufry den Faden weiter.

Sulihac grinste freudlos.

„Eine Art Zweite Schwingungsmacht, wie? Nachdem wir bereits die Erste Schwingungsmacht kennengelernt haben - beziehungsweise ihre Handlanger -, brenne ich direkt auf die zweite Art der Gattung."

Yulsman Kirkpatrick winkte ungeduldig ab.

„Unsinn! - Miß Toufry, der Maahk ist nicht mit einer Roboterwaffe erschossen worden, sondern mit einem Impulsstrahler, wie ihn Terraner oder andere humanoide Rassen tragen. Nehmen Sie tatsächlich keine Gedankenimpulse intelligenter Wesen wahr?"

Betty schüttelte den Kopf.

„Sie können sich darauf verlassen, hier gibt es keine intelligenten Lebewesen. Der Mörder dieses Maahks muß das Schiff längst verlassen haben."

„Wohin sollte er sich gewandt haben...?" überlegte der Oberst. „Nach Midway Station? Dann hätte er gleich Selbstmord begehen können."

„Vielleicht hat er das wirklich getan", warf der Leutnant ein. „Oder andere Maahks haben ihn getötet."

Er wollte sich schon wieder in Bewegung setzen, als eine Handbewegung Bettys ihn zurückhielt.

„Moment!" sagte die Telepathin. „Ich empfange einige klare Gedankenmuster der gefangenen terranischen Sektion auf Midway. Anscheinend sind unsere drei Leute zu ihnen gesperrt worden und man berichtet ihnen. Sobald Menschen sprechen, wird die geistige Ausstrahlung bedeutend klarer."

Die beiden Männer warteten geduldig. Sie wußten, diese Zeit würde nicht verloren sein. In ihrer Lage waren Informationen ebenso wichtig wie Waffen.

Nach einigen Minuten wich die maskenhafte Starre von Bettys Gesicht. Sie holte tief Luft und erklärte „Sechs Wochen, genau sechs Wochen hält dieser Zustand bereits an. Es begann mit der Ankunft des planmäßigen maahkschen Versorgungsschiffes, das anschließend auch Lookout Station anfliegen sollte. Das hier ist jenes Schiff.

Kurz nach der Ankunft des Schiffes drangen Kommandos bewaffneter Maahks in die terranische Sektion ein, nachdem sie zuvor ein Betäubungsgas in die Luftumwälzanlage geblasen hatten. Die wehrlosen Terraner wurden verhaftet und in ein System kleinerer Lagerhallen der Plattform gesperrt.

Sie erhalten regelmäßig Nahrung und Wasser. Für eine künstliche Sauerstoffatmosphäre ist ebenfalls gesorgt, aber die Schwerkraft beträgt 1, 8 Gravos. Das hat sie natürlich zermürbt. Unsere Leute sind übrigens tatsächlich vor einigen Minuten dazugesperrt worden."

„Mehr wissen sie nicht?" fragte Yulsman enttäuscht.

„Anscheinend nicht", erwiderte Betty Toufry. „Befragen kann ich sie leider nicht, da nur Telepathen Gedankenimpulse aufnehmen können."

„Hm!" machte Kirkpatrick. „Nun wenigstens können die Leute wieder hoffen. Selbst dann, wenn wir versagen, ist Kantor Chiarini immer noch da. Und wie ich den Mann kenne, ist er hartnäckig wie eine Bulldogge.



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